II. Bildung - Die Basis unserer Zukunft

Frühkindliche Bildung

Frühkindliche Bildung ist das Fundament, auf dem die Entwicklung und das Lernen jedes Kindes aufbauen. In Oberhausen verstehen wir die kritische Bedeutung dieser frühen Jahre und setzen uns dafür ein, dass jedes Kind von Anfang an die bestmögliche Unterstützung erhält. Wir sehen die Kindertageseinrichtung hierzu als wichtige Komponente der Bildungslandschaft, die als genau solche wertgeschätzt und gestärkt werden muss. 

 

• Bedarfsgerechte Randzeitenbetreuung ermöglichen, einschließlich der Option auf 24-Stunden-Kitas für Eltern mit Schicht-, Nacht- oder Wochenendarbeit, um echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen.

• Aus- und Fortbildungsangebote für pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen ausbauen, um frühkindliche Bildung auf hohem fachlichen Niveau zu sichern und die Attraktivität des Berufs nachhaltig zu steigern.

• Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Trägern durch kommunal unterstützte Vernetzungsformate, um Synergien in Ausbildung, Organisation und Personalgewinnung besser zu nutzen.

• Erzieherinnen und Erziehern muss der Respekt zuteilwerden, den sie verdienen. Sie sollen sich auf Ihre Pädagogischen Aufgaben konzentrieren können. Aufgaben wie Schneeschippen, Laubharken oder Reinigungsarbeiten dürfen nicht dauerhaft auf diese abgewälzt werden. Hier ist unsere Stadt und andere Träger in der Verantwortung.

• Wir fordern unabhängig von der Betreuungsform allen Kindern mit Sprachdefiziten frühzeitig eine qualitativ hochwertige Sprachförderung zu bieten. Denn Sprache ist Schlüssel für Bildungserfolg.

• Beschleunigte Verfahren: Einführung schnellerer Genehmigungsprozesse für den Ausbau und die Sanierung von Kindertagesstätten, insbesondere wenn es um die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze geht. Regelmäßige Updates zum Fortschritt von Baumaßnahmen an die Eltern und Politik.

Schule

Die Schulentwicklung in Oberhausen muss konsequent darauf ausgerichtet sein, alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft vorzubereiten. Dafür braucht es eine moderne Infrastruktur und pädagogische Konzepte, die individuelle Förderung ermöglichen – unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund. Bildung ist die zentrale Investition in die Zukunft unserer Stadt. Gerade in Zeiten schlechter Finanzlage gilt: Jeder gezielt eingesetzte Euro für Bildung stärkt die nächste Generation und somit Oberhausens Entwicklung. Selbstverständlich obliegen auch Investitionen in diesem Bereich der Prüfung auf Sinnhaftigkeit.

 

• Moderne und leistungsfähige Schulinfrastruktur: Die digitale und bauliche Ausstattung unserer Schulen muss kontinuierlich verbessert werden. Die Fördermittel aus dem Digitalpakt Schule und seinem Anschlussprogramm bieten Chancen, die wir vollumfänglich nutzen wollen. Schulen sollen Orte sein, die modernes Lernen ermöglichen – mit neuester zeitgemäßer Technik, funktionaler Ausstattung und inspirierender Umgebung.

• Effiziente Nutzung von Raum und Ressourcen: Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen Schule und Offenem Ganztag (OGS) stärken. Eine smartere Nutzung von Räumen durch multifunktionales Mobiliar sowie gemeinsame Raumkonzepte helfen dabei, die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen. So können Flächen besser ausgelastet und zusätzliche Angebote leichter realisiert werden.

• Mehr Sicherheit und individuelle Förderung: An Brennpunktschulen setzen wir uns für den gezielten Einsatz von Sicherheitspersonal ein, um ein sicheres Lernumfeld zu schaffen. Gleichzeitig stärken wir die Schulsozialarbeit als präventives und unterstützendes Element. Schulbetreuerinnen und -betreuer, insbesondere zur Begleitung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen wie ADHS, sollen intensiver eingesetzt werden, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden und die individuelle Förderung zu verbessern.

• Fachkräfte für den Ganztag gewinnen: Um den Fachkräftemangel in der offenen Ganztagsschule zu bekämpfen, wollen wir gezielte Rekrutierungskampagnen starten, insbesondere zur Gewinnung von Lehramtsanwärtern und Sozialpädagoginnen und -pädagogen für unsere Stadt. Damit sichern wir die Qualität und Verlässlichkeit der Betreuung und machen den Ganztag attraktiver für alle Beteiligten.

• Transparenz und Planbarkeit bei Bauprojekten: Die Planung und Durchführung von Sanierungs- und Bauarbeiten an Schulen muss besser koordiniert werden. Unser Ziel ist es, den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören und den Zeitplan für alle Beteiligten – Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern – transparent zu kommunizieren.

• Schulen an besonderen Standorten gezielt stärken: Wie bereits im Talentschulprogramm bewiesen, kann gezielte Förderung große Wirkung entfalten. Wir befürworten eine stärkere Berücksichtigung sozialer Herausforderungen bei der Zuteilung von Ressourcen, etwa durch einen schulscharfen Sozialindex. So bekommen Schulen mit besonderen Aufgaben auch besondere Unterstützung.

 

Alltagstaugliche Verbesserungen in Sachen Schule

 

• Schließfächer: Wir wollen die Verfügbarkeit von Schließfächern an allen weiterführenden Schulen erhöhen, damit Schülerinnen und Schüler nicht alle Unterlagen ständig von einem zum anderen Raum tragen müssen.

• Fahrradboxen: Wir fordern sichere, zugängliche Fahrradabstellmöglichkeiten an Schulen. An den Schulzaun gebundene Fahrräder sollen bald der Vergangenheit angehören.

• Ferienspiele: Wir setzen uns für eine faire und transparente Vergabe der Plätze bei städtischen Ferienspielen ein – zum Beispiel durch ein Losverfahren mit Härtefallregelungen für Berufstätige und Alleinerziehende. Das in der Vergangenheit praktizierte „Windhundrennen“ (wer zuerst anmeldet, bekommt den Platz) ist kein fairer Verteilungsmechanismus.

• Trinkwasserspender: Die FDP im Rat der Stadt Oberhausen hat sich in der laufenden Wahlperiode mit der Idee, Trinkwasserspender an Oberhausener Schulen zu schaffen, durchsetzen können. Der Beschluss ist gefasst und die Apparaturen werden in naher Zukunft installiert. Leider haben die anderen Fraktionen den Schülerinnen und Schülern CO2-haltiges Wasser verwehrt, da die Mehrkosten der Politik zu hoch waren. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass die Spender in Zukunft auch kohlensäurehaltiges Wasser produzieren können.

• Technikräume an Schulen: Ein großer Erfolg für die Schulinfrastruktur war die Inbetriebnahme eines hochmodernen Technikraums am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen. Solche Modelle möchten wir vorantreiben, um auch Schülerinnen und Schülern anderer weiterbildender Schulen in Oberhausen neue Perspektiven zu ermöglichen.

• Beteiligung an politischen Prozessen: Wir setzen uns für ein Gast- und Rederecht je eines Schulsprechers der weiterführenden Schulen bei begründetem Bedarf in städtischen Gremien ein, um der Schülerperspektive bei aktuellem Bedarf über das Jugendparlament hinaus Gehör zu verschaffen und echte Mitbestimmung zu ermöglichen.

Jugendparlament 

Das Jugendparlament ist eine wichtige Einrichtung innerhalb der Oberhausener Kommunalpolitik. Es ist die Stimme der Jugend in der von älteren Menschen dominierten Politik. Wir wollen diese wichtige Institution stärken:

• Die Kommunikation in den Schulen soll verbessert werden, damit in den nächsten Wahlperioden auch sämtliche weiterbildenden Schulen in Oberhausen im Jugendparlament vertreten sind.

• Das Jugendparlament verfügt schon über einen eigenen Raum im Rathaus. Das ist aber nicht genug. Dieser Raum muss neben der Ausstattung mit WLAN auch mit einem Arbeitsplatz ausgestattet werden und über Bürotechnik verfügen, damit eine Unabhängigkeit von privatem Equipment geschaffen wird.

• Die Mitglieder des Jugendparlaments leisten eine wichtige Arbeit in ihrer Freizeit. Dies sollte seitens der Stadt besser wertgeschätzt werden. Wir fordern, dass den Jugendlichen zumindest keine Kosten für die Fahrten zu Treffen und Sitzungen entstehen dürfen und möchten die Mitglieder mit einer Monatskarte für den ÖPNV ausstatten.

• Zu einer Arbeitsfähigkeit gehört auch die Erreichbarkeit. Wir fordern eigene E-Mail Adressen für die Mitglieder des Jugendparlaments, damit für Kontakte in Wirtschaft, Kultur, Bildung, Bürgerschaft und Politik keine privaten Adressen genutzt werden müssen.

• Auch wenn ehrenamtliches Engagement natürlich nicht vergütet wird, möchten wir den Aufwand der Jugendlichen durch von der Stadt zu prüfende Möglichkeiten - nicht monetär - entschädigen. Hierzu kommen beispielsweise kostenlose Eintritte in städtische Einrichtungen oder die Ehrenamtskarte in Betracht.

Lebenslanges lernen

Bildung ist die beste Chance zum sozialen Aufstieg. Wichtig ist, was ein Mensch kann. Unwichtig sollte sein, in welches Elternhaus er geboren wurde. Die Bildungschancen in Oberhausen müssen also dringend verbessert werden, um sozialen Aufstieg möglich zu machen und Chancen zu eröffnen. Sorgen wir für weltbeste Bildung in Oberhausen. Als einzige Großstadt Deutschlands sind wir ohne eigene Hochschuleinrichtung. Oberhausen muss diese Bildungslücke schließen, um junge Menschen, die sich für eine akademische Ausbildungentscheiden, nicht zum Verlassen der Stadt zu zwingen.

 

Wir fordern zum lebenslangen Lernen

 

• Den Aufbau eines Hochschulstandorts: um die klaffende Lücke unserer Bildungslandschaft zu schließen, die jedes Jahr für den Weggang zahlreicher kluger junger Köpfe sorgt. Wir schlagen hierzu vor die Universität Duisburg / Essen um den Standort Oberhausen zu erweitern. Geeignete Standorte könnten das ursprüngliche “Mirai” Gelände, oder um die alte Post im Innenstadtbereich gesucht werden. Wir begrüßen hier Integration von fortschrittlichen Lehrmethoden und Einrichtungen, die sowohl die akademische als auch die praktische Ausbildung kombiniert.

• Aufbau eines kommunalen Ausbildungscampus in Oberhausen, der praxisnahe Ausbildung, Weiterbildung und Meisterqualifikation an einem zentralen Ort bündelt und die Stärken des Ruhrgebiets als Region der Macher sichtbar macht.

• Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung fördern, indem der Meisterabschluss in der öffentlichen Kommunikation und städtischen Bildungsstrategie explizit auf Augenhöhe mit dem Masterabschluss positioniert wird.

• Stärkere Zusammenarbeit mit Handwerkskammern, Industrie und Mittelstand, um Ausbildungsangebote gezielt auf den regionalen Fachkräftebedarf auszurichten und junge Menschen langfristig an den Standort zu binden.

• Attraktivität dualer Ausbildung erhöhen durch bessere öffentliche Sichtbarkeit, gezielte Imagekampagnen und verstärkte Kooperation mit Schulen, um Vorurteile gegenüber nicht-akademischen Laufbahnen abzubauen.

• Stärkung der Volkshochschule als zentrale Einrichtung für lebenslanges Lernen durch ein erweitertes Kursangebot, digitale Formate und praxisnahe Qualifizierungsangebote.

• Förderung flexibler Öffnungszeiten und erweiterter Nutzungsmöglichkeiten der städtischen Bibliotheken als Bildungs- und Begegnungsorte – auch abends und am Wochenende.

• Ausbau wohnortnaher Bildungsangebote in Stadtteilen und Quartieren, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Weiterbildung zu erleichtern.

• Kooperation mit lokalen Trägern, Vereinen und Institutionen, um zielgruppenspezifische Bildungsformate (z. B. für Senioren, Alleinerziehende oder Menschen mit Migrationshintergrund) auszubauen.